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WRONG HAIRCUT |
Die Erfinder des »Shantybilly« |
Maret und Iko auf Weltreise |
Brief 1 vom 14.08.2004 |
Hallo Ihr Lieben zuhause,
jetzt nieselt es mal gerade wieder, Zeit und Musse, ins Internetcafe zu
gehen. Vor einer Woche sind wir heil in Spanien angekommen. Es war eine
anstrengende Ueberfahrt von 94 Stunden. Viel Geschaukel, wenig Schlaf.
Gestern sind wir von Lage, das ist ein niedliches kleines Dorf in
einem Fjord an der Costa del Morte (Finistere), leider nur bis nach
Camarinas gekommen. Das war die aetzendste Tour seit unserem Schlag von Norderney nach Borkum,
nur ein bischen waermer und zum Glueck nur 15 Meilen lang. Die Klamotten
alle nass, Wasser kam durch die sonst immer so zuverlaessige Vorschiffsluke,
aber die Ria de Camarinas ist sehr nett, wenn auch das Dorf nicht viel hergibt.
Viel Armut. Es ist gerade eine Stelle als Fischer ausgeschrieben, 620 Euro,
nicht viel fuer die gefaehrliche Buckelei. In den Hafen geht ein dickes Rohr, an dem
hunderte von Meeraeschen sich an Dingen laben, die wir lieber unausgesprochen lassen. Da muessen wir uns einreden, dass die beiden von uns
gefangenen Meeraeschen in La Coruna natuerlich nur in sauberstem Wasser schwammen. Lecker waren sie auf jeden Fall.
Wenn der Wind morgen nicht zu stark weht, dann wollen wir nach Muros weiter kreuzen, auch ein netter Ort
in einer hoffentlich tollen Ria. Die Kueste Costa del Morte traegt ihren Namen wirklich
zu recht. Sie ist wild zerklueftet, tosende Brandung bricht sich an ihren
Felsklippen. Da touristisch wenig erschlossen, trifft man ueberwiegend nur
auf Spanische Urlauber. Bis gestern hatten wir Besuch von Arnd und Lydia
aus Oldenburg. Ein bischen Wehmut kommt einem beim Abschied. Hier in
Camarinas lagen gestern noch viele gefrustete Segler, die teilweise schon
seit einer
Woche eingeweht waren. Heute morgen waren einige losgefahren. Wir haben
bereits ein paar nette Leute kennengelernt,
die wir in fast jedem Hafen wieder treffen. Man besucht sich an Bord, laedt
sich gegenseitig zum Kochen oder auf einen Wein ein. Fast alle liegen vor
Anker, wir auch. Und so paddeln immer ein paar Dinghis hin und her, um
Informationen auszutauschen. Thema ist natuerlich immer das Wetter. Alle
warten sehnsuechtig auf den Portugiesischen Norder, der zu dieser Jahreszeit
mit einer fast hundertprozentigen Wahrscheinlichkeit weht, aber eben nur
fast 100%. Viele wollen wie wir von Portugal aus weiter nach Madeira segeln.
Das ist auch fuer uns der naechste grosse Sprung, vor dem wir ein wenig
Bammel haben, aber den Bammel, das haben wir gelernt, haben alle. Und
genervt vom vielen Wind aus immer der falschen Richtung sind auch alle. Also
ist es eigentlich ganz nett, so ein bischen wie frueher in Schillig beim
Campen waehrend eines verregneten Sommers. Nur die Pfuetzen sind viel viel
groesser und Delphine gab es frueher auch nur im Vorabendprogramm und nicht
vor dem eigenen Bug.
So, das waere mal ein kleiner Bericht von den Weiten der Ozeane!
Wenn wir mal wieder vor Nieselwetter fliehen muessen, gibt es mehr. (Heute
Abend gibts Steaks und keine Meeraesche, nicht aus diesem Hafen!!!)
Liebe Gruesse Maret und Iko auf Balu
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